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Neues Real-Schullexicon
Bd. 1. A - C. 1800
http://books.google.com/books?id=7UQQAAAAYAAJ
http://books.google.com/books?id=w70UAAAAYAAJ
http://books.google.com/books?id=ZoFMAAAAcAAJ
http://www.mdz-nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:12-bs...
http://hdl.handle.net/2027/hvd.ah65bq
Bd. 2. D - I. 1801
http://books.google.com/books?id=1yUQAAAAYAAJ
http://books.google.com/books?id=hL4UAAAAYAAJ
http://books.google.com/books?id=En1MAAAAcAAJ
http://www.mdz-nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:12-bs...
http://hdl.handle.net/2027/nyp.33433082461363
Bd. 3. K - O. 1801
http://books.google.com/books?id=0yYQAAAAYAAJ
http://books.google.com/books?id=VrEUAAAAYAAJ
http://books.google.com/books?id=jX1MAAAAcAAJ
http://www.mdz-nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:12-bs...
http://hdl.handle.net/2027/hvd.ah65cw
http://hdl.handle.net/2027/nyp.33433082461371
Bd. 4. P - R. 1802
http://books.google.com/books?id=0x4QAAAAYAAJ
http://books.google.com/books?id=-LIUAAAAYAAJ
http://books.google.com/books?id=AH5MAAAAcAAJ
http://www.mdz-nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:12-bs...
http://hdl.handle.net/2027/hvd.ah65dh
Bd. 5. S - Z. 1805
http://books.google.com/books?id=UB8QAAAAYAAJ
http://books.google.com/books?id=xLIUAAAAYAAJ
http://books.google.com/books?id=M35MAAAAcAA
http://www.mdz-nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:12-bs...
http://hdl.handle.net/2027/nyp.33433082461397
http://hdl.handle.net/2027/hvd.ah65e3
Allgemeine Deutsche Biographie. Bd. 8. 1878, S. 202–203.
http://www.deutsche-biographie.de/xsfz18089.html
"Das Heberichsche Real-Schullexicon hat in einem Zeiträume von 31 Jahren - von 1717 bis 1748 - drei Auflagen erlebt, ein Beweis, daß es damals brauchbar und zweckmäßig befunden wurde. Und in der That ist dies Werk, so wie fast alle Schriften des um die Schulwissenschaften sehr verdienten Mannes, nach einem auf Gemeinnützigkeit abzielenden Plane gearbeitet, welches eines ausgebreiteten Beifalls wol nicht leicht verfehlen konnte. Die Bescheidenheit des Verfassers bestimmte es zu einem Subsidial-Buche (wie er sich ausdrückt) für die studirende Jugend; aber er weiß nicht, daß es auch von Männern, und vielleicht häufiger von diesen, als von jener, gebraucht und als eine Art Orakel in ihren Büchersammlungen aufgestellt wurde, wenn sie nicht etwa aus den Quellen selbst schöpfen konnten, und Gelehrte vom ersten Range waren? -
So gewiß nun dies Wörterbuch zu seiner Zeit Nutzen stiftete, so wenig läßt sich läugnen, daß es bei den bedeutenden Fortschritten, die wir seitdem in der alten Literatur gemacht haben, in seiner jetzigen Gestalt nicht mehr den Bedürfnissen unserer Zeit angemessen ist, und daß nicht bloß eine neue verbesserte Ausgabe, sondern eine gänzliche Umschmelzung des Werks, mit Einem Worte: ein neues Real-Schullerico nöthig war um die Stelle jenes unbrauchbar gewordenen zu ersetzen. Schon der Stil in dem alten Hederichschen Wörterbuche ist für gebildete Leser abschreckend, und fällt gewissermaßen ins Niedrig-Komische, selbst da, wo Würde des Gegenstandes es fordert, daß er ernst und edel sein soll. In Ansehung der Sachen aber enthält es theils zu viel, theils zu wenig, theils auch Unrichtigkeiten. Es enthält zu viel: denn der Zweck des Werks ist, besage des Titels, Erläuterung klassischer Autoren, wozu nun gleich auf den ersten drei Blättern die ziemlich langen Artikel Aaron, Abel, Abraham &c.? Ferner, wozu die Technica aus der Grammatik, Rhetorik, Logik und Poetik, die doch eigentlich nichts zur Erklärung klassischer Autoren beitragen? Dagegen ist auf der andern Seite wieder zu wenig, denn es fehlt darin eine Menge geographischer, historischer, antiquarischer und anderer Artikel. Eine Vergleichung des allen und neuen R. L. wird fast auf jedem Blatte Belege dazu geben, und auch die mancherlei Unrichtigkeiten, die sich in jenem befinden, leicht bemerken lassen.
Wenn wir uns aber bemühet haben, unser neues Real-Wörterbuch besser zu machen, und wenn wir ohne alle Anmaßung demselben wesentliche Vorzüge glauben beilegen zu dürfen: so wollen wir damit nicht sagen, daß es fehlerfrei und vollkommen sei; wir erkennen vielmehr verschiedene Mängel darin, und Andere werden deren noch mehr entdecken. Ein solches Buch müßte eigentlich von einem Manne geschrieben werden, der, innigst vertraut mit den Schriften der Griechen und Römer, aus diesen Quellen unmittelbar schöpfte; dem die Schätze einer großen Bibliothek offen ständen, der sich ganz darüber hinwegsetzen könnte, daß der Aufwand von Zeit und Kräften, welchen diese Arbeit erfordert, verhältnißmäßig ungleich weniger einbringt, als was Flug- und Modeschriften einzutragen pflegen. Ein Mann, der sich in einer so günstigen Lage befände, würde freilich etwas Vollkommneres liefern können; ob er sich aber auch wol dazu entschließen möchte? - Das ist eine andere Frage. Wir gestehen offen, daß wir gleich vom Anfange an auf kein größeres Verdienst bei diesem Unternehmen Anspruch machen wollten, als was sich der alte ehrliche Hederich zuschreibt, wenn er in der Vorrede zu seinem Werke sagt: "So will ich auch eben nicht zur Verantwortung stehen, wenn, zumal in den alten historischen und mythischen Dingen, ein Artikel in manchen mit dem andern nicht völlig zutrifft, weil ich einmal diesfalls einen bloßen Referenten abgegeben, und mithin die Dinge beigebracht, wie ich sie gefunden; sodann aber zum öftern mit Fleiß eine diverse Meinung ergriffen habe, weil die eine zur Erläuterung dieses, die andere zu eines andern Auctoris dienlich ist &c." - Auch wir sind bloße Referenten, welche die Resultate der Untersuchungen anderer Gelehrten hier gesammelt und wie in einem Magazin niedergelegt haben, obwol nicht ohne Auswahl und Beurtheilung, und ohne die Klassiker selbst zu Rathe zu ziehen, wo uns Zweifel aufstießen. Doch es ist Zeit, daß wir von unserm Verfahren specielle Rechenschaft ablegen.
Schon vor länger als sechs Jahren faßte ick den Gedanken, in Verbindung mit gelehrten Freunden ein neues Real-Schullexicon herauszugeben. Zur Revision des Manuscripts waren Mehrere bereit; es fehlte indessen an einem Manne, der Muße genug hatte, die Hauptarbeit dabei zu übernehmen. Bald fand sich auch dieser in der Person des gegenwärtig hier privatisirenden Doctoris Philosophiae, Herrn Joh. Andreas Leberecht Richter, mit dem ich sodann wegen des Plans und dessen Ausführung nähere Verabredung nahm. Es wurden alle nöthige Hülfsmittel herbeigeschafft, und der Herr Verfasser widmete sich dieser Arbeit mit dem Eifer, den die Wichtigkeit des Unternehmens erfordert. Sein fertiges Manuskript ging durch die Hände der Revisoren, mit deren Anmerkungen es zuletzt zu mir, dem Redakteur, kam, worauf ich alles nochmals sorgfältig durchlas, verglich und ordnete. Erst nachdem so viel Manuscript vorräthig war, daß uns die Druckerei nach aller Wahrscheinlichkeit nie einholen und zur Eilfertigkeit drängen konnte, wurde mit dem Druck angefangen. Daher können wir auch jetzt die Versicherung geben, daß die folgenden Theile ununterbrochen und bald auf einander folgen werden, indem schon mehr als die Hälfte des Ganzen zum Abdruck bereit liegt.
Nach unserm anfänglichen Plane sollte das Werk aus drei Bänden bestehen, und der erste sollte bis zum Buchstaben E inclusive gehen. Da aber eingetretene Hindernisse von Seiten der Druckerei uns genöthigt haben, den ersten Band mit dem Buchstaben C zu schließen; so werden wir nunmehr der Gleichförmigkeit wegen noch drei Bände, deren jeder ungefähr von eben der Stärke, wie der erste, sein wird, liefern müssen. Mit dem letzten Bande werden auch einige Blätter Zeichnungen, worauf sich zum Theil schon der erste Band (in dem Artikel Architectura u. a.) bezieht, ausgegeben, desgleichen Supplemente. Denn bei einem Werke von dem Umfange kann es nicht anders sein, als daß man während der Arbeit bald hier bald dort Berichtigungen und Zusätze nöthig findet, welches oft selbst der Fall nach dem Abdruck des Manuscripts ist. Hier, wo wir entfernt von öffentlichen Bibliotheken leben, kostet es zuweilen viel Mühe, ein Buch zu erhalten, wenn e nicht als courante Waare in den Buchläden geführt wird. So konnte uns bei den dermaligen Kriegsunruhen in Holland kein Buchhändler Saxii tabulas genealogicas (zu Utrecht herausgekommen) verschaffen; wir bekamen dies Buch endlich durch die Güte eines Freundes von einer benachbarten Universitätsbibliothek auf einige Wochen geliehen, und mußten es in der Geschwindigkeit abschreiben lassen. Unterdessen waren die beide ersten Buchstaben unser Wörterbuchs gedruckt, und wir müssen nun, was aus jenen tabulis unbenutzt geblieben ist, in den Supplementen nachliefern.
Zu diesen Supplementen wünschen wir recht sehr auch fremde Beiträge zu erhalten, und wir ersuchen Alle, denen unsere Arbeit einer Verbesserung nickt unwerth scheint, um die Gefälligkeit, uns Winke dazu - öffentlich oder privatim - zu geben, und uns auf noch nicht gebrauchte Hülfsmittel aufmerksam zu machen. Mit dem verbindlichsten Danke werden wir jede Erinnerung, welche die Vervollkommnung des Werks zum Zweck hat, annehmen, und den beabsichtigten Nutzen davon zu ziehen suchen. Dessau, den 23sten März, 1800.
C. P. Funke."